Das hat Atrani an der Amalfiküste mit der neuen Ripley-Serie auf Netflix und Equalizer 3 zu tun.
Atrani, ein bisher weniger bekannter Ort an der Amalfiküste, ist in den letzten Monaten zu einem der meistbesprochenen Orte in Italien avanciert. Diese plötzliche Popularität lässt sich nicht nur durch die Schönheit und den historischen Charme des Ortes erklären, sondern vor allem durch seine Darstellung in der neuen Netflix-Serie „Ripley“ sowie im Blockbuster „Equalizer 3“.
Atrani: Auf der Leinwand verewigt
Die Serien- und Filmwelt hat schon immer bestimmte Orte auf der Karte des globalen Tourismus vor den Vorhang geholt. In „Ripley“, basierend auf Patricia Highsmiths Roman „Der talentierte Mr. Ripley“, spielt Atrani eine wichtige Rolle: Der Kleinkriminelle Tom Ripley sucht dort nach Dickie Greenleaf, um ihn nach Amerika zurückzubringen. Die Serie fängt die enge Beziehung zwischen den Charakteren und der Landschaft ein, wodurch Atrani so was wie zu einem weiteren, stillen Charakter wird.
Schon davor wurde Atrani durch einen Hollywood-Film bekannt: Der Ort dient in „Equalizer 3“ mit Denzel Washington als Kulisse für Actionszenen, die die dramatische Küstenlinie und die historische Architektur nutzen, um die Handlung zu intensivieren.
Magie von Atrani
Atrani ist nicht nur wegen seiner filmischen Darstellung faszinierend. Die Schönheit des Ortes ist unbestreitbar – und es gab bisher kaum Tourismus, was für die Amalfiküste schon ungewöhnlich genug ist. Im Vergleich zu anderen Orten gibt es nur wenige Unterkünfte; außerhalb der Hochsaison verirrte sich bisher kaum ein Tourist hierher.
Eingebettet zwischen steilen Klippen und dem türkisfarbenen Meer bietet der Ort nämlich eine Postkartenansicht, die Reisende nicht nur für ihre Selfies suchen. Die verwinkelten Gassen und kleinen Piazzas sind gesäumt von historischen Gebäuden, die eine Geschichte aus einer Zeit erzählen, als dieser Küstenabschnitt noch ein wichtiger Handelsknotenpunkt war.
Historie von Atrani
Atrani mag klein sein, aber sein historisches Erbe ist groß. Die Hauptattraktion ist die Kathedrale von Sant’Andrea mit ihrem Glockenturm, die im 12. Jahrhundert erbaut wurde und ein prachtvolles Beispiel normannischer Architektur in Süditalien darstellt. Kunstliebhaber finden in den zahlreichen kleinen Galerien und Kunsthandwerksläden der Stadt wertvolle lokale Schätze.
Kulinarische Genüsse
Die Küche von Atrani ist Italien pur! Frischer Fisch, handgemachte Pasta und das berühmte Limoncello sind nur einige der kulinarischen Highlights. Restaurants wie La Valle dei Mulini bieten Gerichte an, die aus lokal angebauten Zutaten zubereitet werden und die Essenz der mediterranen Küche einfangen. Für die Aktivurlauber bietet Atrani spektakuläre Wanderwege, die durch die umliegenden Hügel führen. Der bekannteste ist der „Pfad der Götter“, der Ausblicke auf die Küste bietet. Wassersportarten wie Kajakfahren und Segeln sind weitere beliebte Aktivitäten, die es ermöglichen, die Schönheit der Amalfiküste vom Meer aus zu erleben.
Es gibt lebendige Traditionen, die mit einer Reihe von Festivals und Veranstaltungen gefeiert werden. Das Fest des Heiligen Andreas, der Schutzpatron der Stadt, ist besonders sehenswert mit einer Prozession und einem spektakulären Feuerwerk über dem Meer.
Ripley auf Netflix
Tom Ripley ist eine fiktive Figur aus Patricia Highsmiths Buch – ein junger Amerikaner mit Talenten, aber mehr als zweifelhafter Moral. Insgeamt 5 Bücher hat Highsmith rund um diese Figur geschrieben. In „Der talentierte Mr. Ripley“, dem bekanntesten Buch der Serie, wird Ripley beauftragt, nach Italien zu reisen, um einen reichen Erben zurück nach Amerika zu bringen. Während seiner Zeit in Italien wird Ripley von Dickies glamourösem Lebensstil angezogen, entwickelt jedoch eine gefährliche Obsession – mehr wollen wir hier nicht verraten. Derzeit läuft die Serie auf Netflix in acht 8. Es gab davor bereits Verfilmungen des Stoffs: 1999 drehte Anthony Mingella einen Film mit Jude Law, Matt Damon, Gwyneth Paltrow, Cate Blanchett etc.; 1960 wurde Highsmiths Roman von René Clement als „Nur die Sonne war Zeuge“ mit Alain Delon und Marie Laforêt verfilmt.
Fotonachweise:
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- Foto im Artikel: Bibi Pace via Unsplash