Bei der Einreise in die USA kommt es derzeit zu groben Problemen – das sind die Gründe und das sind die Alternativen zu einer USA-Reise.
Die USA galten lange als beliebtes Reiseziel für Touristinnen und Touristen aus aller Welt. Im Jahr 2023 wurden rund 66,5 Millionen Reisende aus dem Ausland registriert – der Tourismus ist für die USA ein wichtiger Wirtschaftszweig. Doch in jüngster Zeit häufen sich Berichte über Probleme bei der Einreise, die viele Reisende dazu veranlassen, ihre USA-Reisepläne zu überdenken oder ganz abzusagen. Wir haben uns angesehen, was die Gründe sind und welche Alternativen es gibt.
Aktuelle Probleme bei der Einreise in die USA
Die Einreise in die Vereinigten Staaten gestaltet sich für viele Reisende zunehmend schwierig und unberechenbar. Mehrere Fälle von Festnahmen und Abschiebungen europäischer Staatsbürgerinnen und Staatsbürger haben in den letzten Wochen für Aufsehen gesorgt. Ein solcher Fall ist der eines deutschen Reisenden: Obwohl er eine gültige US-Aufenthaltserlaubnis besaß, wurde er Anfang März am Boston Logan International Airport festgenommen und verhört. Nach drei Tagen wurde er in ein Krankenhaus und anschließend in ein Bundesgefängnis verlegt. Zum Zeitpunkt der Berichterstattung befand er sich immer noch im Wyatt Detention Center in Rhode Island.
Auch eine Studentin aus Baden-Württemberg berichtet von einem regelrechten Alptraum bei ihrer geplanten USA-Reise. Trotz gültigen Visums wurde sie 24 Stunden lang festgehalten, davon 12 Stunden am Flughafen und 12 in einer Zelle. Ihr Smartphone wurde konfisziert und gründlich durchsucht. Nach dieser Spezialbehandlung wurde sie in Handschellen und Fußfesseln zum Flughafen gebracht und nach Deutschland abgeschoben.
Probleme für Transmenschen und nicht-binäre Personen bei der USA-Einreise
Das Deutsche Auswärtige Amt warnt speziell Transmenschen und nicht-binäre Personen vor möglichen Schwierigkeiten bei der Einreise in die USA. Eine neue Regelung sieht vor, dass in Pässen nur noch die Einträge „männlich“ oder „weiblich“ akzeptiert werden. Reisende mit dem Geschlechtseintrag „X“ oder einem vom Geburtseintrag abweichenden Geschlecht sollten sich vor der Einreise unbedingt mit der zuständigen US-Auslandsvertretung in Verbindung setzen. Aktivistinnen und Aktivisten aus der LGBTQ+-Community sowie Politikerinnen und Politiker in Kanada, Europa und anderen Regionen fordern bereits Reiseboykotts gegen die USA.
Einreise USA: Die Hintergründe
Die Verschärfung der Einreisebestimmungen und die zunehmend restriktive Handhabung an den US-Grenzen haben mehrere Ursachen: Mit der Rückkehr von Donald Trump ins Präsidentenamt hat sich die Einwanderungs- und Einreisepolitik der USA deutlich verändert. Eine sogenannte Executive Order vom 20. Jänner 2025 hat neue, strengere Regeln für Einreise- und Visumanträge eingeführt. Dazu kommt, dass die US-Behörden haben ihre Sicherheitskontrollen an den Grenzen verschärft haben. Das führt zu zeitaufwändigeren Überprüfungen der Reisenden. In einigen Fällen werden sogar die privaten Daten auf Mobiltelefonen durchsucht – genau das ist für Reisende erschreckend. Die neuen Regelungen scheinen einen großen Ermessensspielraum für die Grenzbehörden zu lassen. Dies kann zu unterschiedlichen Interpretationen und möglicherweise willkürlichen Entscheidungen führen – Reisende sind dem offenbar ausgeliefert.
USA-Reisen: Absagen und Umbuchungen
Die aktuellen Entwicklungen haben weitreichende Folgen für den Tourismus und die internationalen Beziehungen. Viele Reisende überdenken ihre USA-Pläne angesichts der unsicheren Einreisesituation. Die erwähnte Studentin wird in deutschen Medien zitiert: „Solange Trump an der Macht ist, werde ich nicht mehr in die USA reisen“, meint sie demnach. Das Auswärtige Amt prüft derzeit die Behandlung deutscher Staatsbürgerinnen und Staatsbürger in den USA und erwägt eine Anpassung seiner Reisehinweise. Das könnte zu diplomatischen Verstimmungen zwischen Deutschland und den USA führen – und eventuell erst recht wieder zu schärferen Kontrollen deutscher (und österreichischer) Reisender an den Grenzen.
Nein zu US-Reisen: Wirtschaftliche Folgen
Ein Rückgang des Tourismus könnte erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen auf die USA haben. Besonders Städte und Regionen, die stark vom internationalen Tourismus abhängen, könnten unter den neuen Entwicklungen leiden. Die Berichte über Festnahmen und Abschiebungen verunsichern viele Reisende. Selbst Personen mit gültigen Visa oder Aufenthaltsgenehmigungen können sich nicht mehr sicher sein, problemlos in die USA einreisen zu können.
ESTA USA: Kann ich sicher einreisen?
Fix ist: Reisende sollten sich vor einer geplanten USA-Reise gründlich informieren und die aktuellen Hinweise des Auswärtigen Amtes beachten. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage in den kommenden Monaten entwickeln wird und ob es zu einer Entspannung oder weiteren Verschärfung der Einreisebestimmungen kommen wird. Da hilft es nicht einmal sich früh und rechtzeitig um das ESTA für die USA zu kümmern. ESTA steht für „Electronic System for Travel Authorization“ und ist eine elektronische Einreiseerlaubnis für Reisende aus Ländern, die am sogenannten Visa-Waiver-Programm der USA teilnehmen, dazu solche aus Deutschland und Österreich. Ein solcher ESTA-Antrag muss mindestens 72 Stunden vor dem Abflug in die USA online gestellt werden und kostet rund 20 US-Dollar. Die Genehmigung ist für zwei Jahre gültig und erlaubt mehrfache Einreisen für Aufenthalte von bis zu 90 Tagen zu touristischen oder geschäftlichen Zwecken. Aber Achtung: Eine ESTA-Genehmigung ist noch kein Anspruch auf Einreise, da die endgültige Entscheidung vom Grenzschutz bei der Ankunft getroffen wird – genau das bereitet Reisenden nun Sorgen.
USA Reisen – gibt es Alternativen?
Die aktuellen Einreiseprobleme in die USA veranlassen viele Reisende, nach Alternativen zu suchen. Glücklicherweise gibt es weltweit zahlreiche Reiseziele, die ähnliche Erlebnisse wie klassische USA-Reisen bieten. Hier sind Empfehlungen für Rundreisen, Nationalparks und Städtereisen.
USA-Rundreisen – das sind die Alternativen
Für diejenigen, die die Vielfalt der USA auf einer Rundreise erleben wollten, bieten diese Länder spannende Alternativen:
- Kanada: Ähnlich wie die USA bietet Kanada eine beeindruckende Bandbreite an Landschaften und Kulturen. Von den Rocky Mountains in Alberta bis zu den historischen Städten Québecs und Ontarios gibt es viele Möglichkeiten, auf einer Rundtour das Land zu erkunden. Tatsächlich wird Kanada von vielen Reisenden derzeit als beste Alternative zu den USA gesehen (zumal Trump Kanada immer wieder schmäht …).
- Australien: Mit seiner Weite, den Outback-Landschaften und pulsierenden Städten wie Sydney oder Melbourne ist Australien ideal für Roadtrips. Die Great Ocean Road oder die Route durch das Rote Zentrum bieten besonders beeindruckende Erlebnisse. Ein Nachteil ist logischerweise die aufwändige, lange Anreise (und die hohen Flugkosten).
- Südafrika: Südafrika kombiniert atemberaubende Landschaften mit kultureller Vielfalt. Eine Rundreise entlang der Garden Route oder durch den Krüger-Nationalpark bietet Abenteuer und Natur pur. Achtung auf die Reisezeit – die Jahreszeiten sind anders als in Europa und Nordamerika.
- Europa: Eine Rundreise durch Südeuropa (Italien, Spanien, Griechenland) ermöglicht es, historische Städte mit traumhaften Küstenlandschaften zu verbinden. Auch Skandinavien bietet sich für Roadtrips an – etwa durch Norwegen mit seinen Fjorden.
Nationalparks USA – die beste Alternativen
Die berühmten Nationalparks der USA haben weltweit Konkurrenz. Diese Destinationen bieten ähnliche Naturerlebnisse:
- Kanada: Der Banff- und Jasper-Nationalpark in Alberta sind perfekte Alternativen zu Yellowstone oder Yosemite. Sie bieten Gletscherseen, Berglandschaften und eine reiche Tierwelt.
- Neuseeland: Der Fiordland-Nationalpark oder der Tongariro-Nationalpark beeindrucken mit Vulkanen, Fjorden und unberührter Natur.
- Europa:
- Die Brecon Beacons in Wales (Bannau Brycheiniog) sind eine ruhige Alternative zu den überfüllten Parks in den USA.
- Der Plitvicer-Seen-Nationalpark in Kroatien fasziniert mit türkisfarbenen Seen und Wasserfällen.
- Chile: Die Atacama-Wüste und der Torres-del-Paine-Nationalpark bieten extreme Landschaften, ähnlich denen des Grand Canyon oder Death Valley1.
Städtereisen USA – Die Alternativen
Für Städtereisende gibt es weltweit Metropolen, die kulturell und architektonisch ebenso beeindruckend sind wie New York, Los Angeles oder Chicago:
- Europa:
- London, Paris und Berlin bieten eine Mischung aus Geschichte, moderner Architektur und kulturellen Highlights.
- Für eine Alternative zu Las Vegas eignen sich Städte wie Monte Carlo (Monaco) oder Macau (China), die ebenfalls für ihre Casinos bekannt sind.
- Asien:
- Tokio (Japan) kombiniert futuristische Architektur mit traditioneller Kultur.
- Singapur ist eine moderne Metropole mit beeindruckenden Grünflächen wie Gardens by the Bay.
- Lateinamerika:
- Mexiko-Stadt beeindruckt mit kolonialer Architektur, Museen und lebendiger Kultur.
- Buenos Aires (Argentinien) bietet europäisches Flair, gepaart mit lateinamerikanischer Lebensfreude.
- Australien:
- Sydney ist bekannt für das Opernhaus und seine malerische Hafenlandschaft. Auch hier gilt: Leider lange Anreisezeit.
- Melbourne lockt mit Kunstszene, Cafékultur und einem Mix aus Alt und Neu.
Foto ganz oben: Nelson Ndongala via Unsplash