Ryanair nimmt unter anderem Wien – Salerno in den Sommerflugplan und fordert erneut Abschaffung der Luftverkehrssteuer in Österreich.
Ryanair, Europas größte Airline, ist weiter auf Wachstumskurs – auch in Österreich. Ab dem Sommerflugplan wird es fünf neue Routen von österreichischen Flughäfen geben, eine davon von Wien – hier befindet sich auch die Zentrale der irischen Airline in Österreich mit 18 Jets. Bei einer Pressekonferenz Mittwoch, den 5. Februar, in Wien machte Ryanair-Chef Michael O’Leary erneut die hohen Kosten des Wiener Flughafens und die Luftverkehrssteuer in Österreich dafür verantwortlich, dass das Wachstum nicht noch stärker ausfallen würde. In Europa insgesamt würden sich Verzögerungen bei der Lieferung neuer Boeing-Flugzeuge negativ auswirken. Ryanair hat 340 neue Jets beim US-Hersteller bestellt.
Neue Ryanair-Routen ab Wien, Linz und Salzburg
Diese Hürden hindern die Airline, die dank niedriger Kosten günstige Tickets verkaufen kann, jedoch nicht am erwähnten Ausbau in Österreich. Das sind die neuen Strecken ab dem Sommerflugplan, der Ende März beginnt:
- Wien – Salerno: Erstmals wird von Wien der Regionalflughafen Salerno/Costa d´Amalfi (Code: QSR) zweimal wöchentlich angeflogen. Dieser wird als idealer Startpunkt für Erkundungen der Amalfi-Küste beworben; nach Neapel ist es von dort knapp eine Autostunde.
- Linz – Bari (Aeroporto di Bari-Palese Karol Wojtyla, Code BRI, dreimal wöchentlich bis Ende Mai, ab Juni zweimal wöchentlich) und Linz – Alicante (ALC, zweimal wöchentlich) sind neu im Programm, auch Linz – London (Stansted, STN, zweimal wöchentlich) wird von der oberösterreichischen Hauptstadt angeflogen.
- Salzburg – Alicante (ALC, zweimal wöchentlich) ist ebenfalls neu im Programm.
Insgesamt bedient Ryanair im Sommerflugplan 92 Routen von Österreich und rechnet mit insgesamt 7 Millionen Passagieren. Seit dem Ende der Covid-Pandemie habe das Wachstum hierzulande rund 160 Prozent betragen, betonte Österreich-Chef Andreas Gruber bei der Pressekonferenz. In Österreich seien 6000 Jobs geschaffen worden, doch das weitere Wachstum werde eher nicht in Wien passieren. Wie schon in den vergangenen Monaten beklagte Ryanair erneut die hohen Gebühren des Flughafens Wien. „Das bremst unser Wachstum in Wien“, sagte O’Leary und konnte sich nicht verkneifen, die Frage zu stellen, „weshalb der Flughafen in Bürogebäude statt in den Ausbau des Flugverkehrs“ investiere.
Ebenfalls Tradition hat die Forderung nach einer Abschaffung der Luftverkehrssteuer in Österreich, die je Passagier 12 Euro beträgt – das sei der zweithöchste Wert in Europa, außerdem würden etliche Länder eine solche Steuer abgeschafft haben, darunter Schweden und Österreich. „Wenn diese Steuer wegfällt, schaffen wir in Österreich 50 Prozent Wachstum“, meinte O’Leary.
Indes wird von Umweltschutzorganisationen nicht nur eine Beibehaltung dieser Steuer, sondern auch die Einführung einer Kerosinsteuer gefordert, um die Folgen des Flugverkehrs für das Klima zu minimieren.
Niedrige Kosten, aggressives Wachstum
Das Erfolgsgeheimnis von Ryanair sind die sehr niedrigen Ausgaben je befördertem Passagier – diese betragen laut eigener Aussage knapp 34 Euro. Zum Vergleich: Bei der Lufthansa sollen es rund 166 Euro je Passagier sein. Auf diese Weise und mit einer aggressive Marketing- und Preisstrategie konnte Ryanair-CEO Michael O’Leary die Zahl der Passagiere Jahr für Jahr deutlich steigern: von knapp 82 Millionen im Jahr 2014 auf rund 197 Millionen im Vorjahr. Bis 2034 sollen es 300 Millionen werden; in Österreich will Ryanair die AUA als größte Airline des Landes überholt haben – derzeit kommen die Iren auf einen Marktanteil von rund 20 Prozent, die AUA hat rund 50 Prozent.
Für die neuen Routen ab Österreich wurde ein „Seat Sale“ mit Preisen ab knapp 25 Euro je Strecke und Passagier verkündet; diese Aktion läuft bis 8. Februar. Die Ticketpreise der irischen Airline sind im Vorjahr im Schnitt um 8 Prozent gesunken.