Strand Ribadeo in Galicien / Reisekompass / Foto: Alevision via unsplash

Wilde Küsten, mildes Klima, schroffe Gebirge: Im Nordwesten, in Galicien, zeigt sich Spanien von einer ganz anderen Seite.

Denken wir an Spanien, sehen wir kilometerlange Sandstrände, Hotelburgen und bekannte Städte wie Barcelona vor uns. Eine ganz andere Seite des Landes zeigt sich indes im Nordwesten: Die Region Galicien ist nicht nur deshalb eine Besonderheit, weil es sich um eine Autonome Gemeinschaft innerhalb des Staates handelt und der politische Einfluss von Madrid weitaus geringer ist. Hier sind keine Touristenmassen unterwegs, hier dominieren ursprüngliche Dörfer und steile Felsküsten, hier stehen Natur und Kultur im Vordergrund.

Nicht umsonst gilt Galicien als Geheimtipp für einen aktiven Urlaub – wer also nicht nur am Strand liegen möchte, ist hier bestens aufgehoben. Wir verraten euch die Höhepunkte dieser faszinierenden Region:

Galicien: Auf dem Jakobsweg

In Santiago de Compostela, der Hauptstadt von Galicien, liegt das angebliche Grab des Apostels Jakobus, viele Pilgerwege führen in diese Stadt: Dabei gibt es nicht einen einzelnen Jakobsweg, sondern mehrere Routen und jeder Weg von einem Punkt in Europa nach Santiago kann so bezeichnet werden. Oft wird aber der Camino Francés von St. Jean Pied de Port nach Santiago gemeinhin als Jakobsweg bezeichnet (800 Kilometer Länge).

El Acebo liegt am Jakobsweg (Foto: Daniele Coluccia via unsplash)
El Acebo liegt am Jakobsweg (Foto: Daniele Coluccia via unsplash)

Abenteuer & Sport in Galicien

Die raue Atlantik-Küste ist für Wassersportler ideal, wenn auch bisweilen nicht ganz ungefährlich. Wer nicht ins Wasser mag, findet viele Möglichkeiten zum Wandern, Reiten, Mountainbiken und Golfen. Auch für Angler ist Galicien ein Paradies, die fischreichen Gewässer entsprechen allen Ansprüchen.

Natur: Berge, Wälder und Meer

Riesige, unberührte Wälder, steil aufragende Berge und im Hintergrund das Meer: Galicien wirkt wie die Kulisse eines Fantasy-Films. Wegen der Gebirgsketten ist die Region auch vom Rest Spaniens abgeschnitten. Eine Attraktion sind die sogenannten Rías, das sind schlauchförmige Flussmündungen, die an die Fjorde in Norwegen erinnern.

Inseln von Galicien

Inseln wie Arousa oder Ons sind mit dem Boot rasch erreichbar, sie werden vor allem von Fischern bewohnt. Unser Tipp: Die Illas Cíes, die Cies-Inseln, in der Nähe der Stadt Vigo sind unbewohnt, stehen unter Naturschutz und werden von Ausflugsbooten angesteuert. Der Strand Playa de Rodas auf Monteagudo gilt als einer der schönsten in Europa. Die Einwohnerzahl der Inseln wird offiziell mit 3 angegeben, dafür gibt es rund 50.000 Seemöwen, die eine der größten Kolonien dieser Art weltweit bilden.

Leuchtturm von Vilan / Galicien Reisekompass / Foto: Hector Martinez via unsplash
Leuchtturm von Vilan  (Foto: Hector Martinez via unsplash)

Kulinarische Genüsse

Der Fischfang ist in Galicien noch immer eine wichtige Einnahmequelle, auch die Muschelzucht spielt eine Rolle. Jakobsmuscheln, Herzmuscheln im Maisteig, gekochte Maroni (burgazos), der Suppeneintopf Cocido und Tintenfisch (Pulperia de Melide) zählen zu den Spezialitäten dieser Region. Unser Tipp: Auf einem Fischmarkt selbst nach

Galicien: Die Fakten

Galicien ist eine Region im Nordwesten von Spanien

  • Provinzen von Galicien: Lugo, A Coruna, Ourense, Pontevedra
  • Hauptstadt der Region: Santiago de Compostela
  • große Städte: A Coruña, Vigo
  • Länge der Küste: rund 1700 Kilometer, davon 800 Kilometer Steilküste
  • Höchster Berg: Pena Trevinca (2127 Meter)
  • Klima: Mild, geprägt vom Atlantik. Oft regnerisch oder bewölkt.
  • Einwohner: circa 2,8 Millionen
  • Politik: Galicien ist eine Autonome Gemeinschaft von Spanien mit eigenem regionalen Parlament.

Anreise: Von Wien oder anderen österreichischen Städten fliegt man zum Beispiel mittels Ryanair (April: ab circa 150 €) oder mit Iberia via Barcelona nach Santiago de Compostela.

Pauschalreisen: Speziell für den Jakobsweg gibt es viele Pauschalangebote von Reiseveranstaltern, die Anreise mit Bus oder Flugzeug beinhalten.