Blick auf Medellin (F: pixabay / © Netflix Logo)

Narcos, Haus des Geldes, Broadchurch oder Dark Tourist: Diese Orte spielen in den Netflix-Serien eine Rolle.

Wo hat Narcos sein Unwesen getrieben? Wo wurde die Serie „Orange is the new black“ gedreht? Wo spielen sich die Szenen von „Broadchurch“ ab? Wer sich für Netflix-Serien begeistert, stellt sich wohl irgendwann mal die Frage, an welchen Orten die Kult-Serien spielen und welche Drehorte man besichtigen kann. Die gute Nachricht: Für Reisende in Sachen Netflix gibt es einige Möglichkeiten – aber der Reihe nach:

Haus des Geldes: Madrid

Bekannt ist Netflix natürlich vor allem für seine englischsprachigen Serien – umso überraschender, dass es mit „Haus des Geldes“ eine spanische Produktion in die Top-Listen der Netflix-Fans schafft. Es geht darin um einen Raubüberfall auf die Banknotendruckerei in Madrid. Wichtigster Drehort der im Original mit „La Casa de Papel“ bezeichneten Serie war das beeindruckende Gebäude des spanischen Wissenschaftsrats (Consejo Superior de Investigaciones Científicas, kurz CSIC) in Madrid. Die echte Notenbankdruckerei kam für die Filmproduktion eher nicht in Frage….

Narcos: Todesgefahr in echt

Die 2015 gestartete Serie „Narcos“ behandelte die Machenschaften der kolumbianischen Drogenkartelle in den 80ern und 90ern, basierend auf realen Vorbildern wie Pablo Escoba sowie dem Medellin– und dem Cali-Kartell. Gedreht wurde in Kolumbien selbst, das noch bis vor wenigen Jahren als ausgesprochen gefährliche Destination galt. Das hat sich geändert: Heute können sogar Orte wie Medellín (im Bild oben) und das dortige Escobar-Museum besucht werden; es gibt zahlreiche Touren für Narcos-Fans. Auch die Hauptstadt Bogotá gilt inzwischen als interessantes Ziel. Dort wurde unter anderem im historischen Bezirk La Candelaria gedreht. Dass die Kult-Serie dennoch in einem gefährlichen Umfeld spielt, beweist der Tod eines Scouts der Produktionsfirma: Carlos Muñoz Portal sollte für Narcos nach Drehorten suchen und wurde dabei außerhalb von Mexiko-Stadt erschossen. Die vierte Staffel der Serie soll nämlich in Mexiko spielen.

Dark Tourist: Makabre Destinationen

Diese Serie muss uns Reise-Fans natürlich gefallen: „Dark Tourist“ besucht ungewöhnliche, gefährliche und makabre Attraktionen auf der ganzen Welt. David Farrier schwimmt in einem atomverseuchten See, nimmt an einem Vodoo-Festival im afrikanischen Staat Benin teil oder lässt Tote in Indonesien ausgraben. Das ist manchmal witzig, manchmal aber auch sehr oberflächlich. Die Serie hat aber viele Fans. Wo genau wurde gedreht:

  • Folge 1: Lateinamerika: Medellín / Kolumbien; Mexiko-Stadt.
  • Folge 2: Japan: u.a. Tomioka (nahe Fukushima).
  • Folge 3: USA: u.a. Milwaukee (Serienmörder Dahmer); Dallas (Ermordung JFK).
  • Folge 4: Kasachstan & Turkmenistan: u.a. Atomwaffen-Testgelände in Semipalatinsk.
  • Folge 5: Europa: u.a. Maidstone / England (Weltkrieg-Spiel); Zypern.
  • Folge 6: Südostasien: u.a. Phnom Penh / Kambodscha; Naypyidaw / Myanmar.
  • Folge 7: Afrika: u.a. Benin (Voodoo); Johannesburg / Südafrika.
  • Folge 8: USA: Los Angeles; Kentucky; Virgina; Tennessee.

Orange is the New Black: Häfn-Schwestern

Zu einer der erfolgreichsten Serien aus dem Netflix-Universum zählt die Gefängnis-Format „Orange is the New Black„. Inzwischen gibt es schon die 6. Staffel. Die Ereignisse finden in Litchfield im US-Bundesstaat New York statt – die Stadt gibt es wirklich, doch das Gefängnis dort nicht. Als Drehort diente daher unter anderem das Rockland Children´s Psychiatric Center in Rockland County, ebenfalls New York. Die Klinik ist zum Teil aufgegeben worden und war daher der ideale Drehort. Ein weiterer Drehort ist der Brooklyn Army Terminal in New York City – dort wurden die Szenen gedreht, die in der Sowjetunion spielen. Der Gebäudekomplex in Brooklyn gehörte einst der US-Armee.

El Chapo: Kolumbien statt Mexiko

Nochmals Drogen auf Netflix: In der Serie „El Chapo“, von der es bisher drei Staffeln gibt, geht es um den Drogenbaron dieses Namens, der mit bürgerlichen Namen Joaquín Guzmán heißt und heute in den USA im Gefängnis sitzt und auf seinen Prozess wartet. Die Handlung der Serie spielt größtenteils in Mexiko spielt, wo das berüchtigte Sinaloa-Kartell von El Chapo wütet. Weil es für die Filmproduktion zu gefährlich gewesen wäre, in seiner Heimat zu drehen, wurden die meisten Szenen in Kolumbien aufgenommen. Die genauen Orte wurden aus Sicherheitsgründen geheim gehalten, angeblich wurde aber u.a. in Tabio gedreht.

Maniac: New York City

Ab 21. September wird eine neue Serie auf Netflix zu sehen sein, die das Zeug zum nächsten Kult-Format hat: „Maniac“ nennt sich die Dark Comedy mit Emma Stone und Jonah Hill – sie spielen zwei Patienten einer Nervenklinik. Die Dreharbeiten dazu haben in New York stattgefunden.

Breaking Bad: Heißer Süden

Natürlich darf auch eine legendäre Serie fehlen: „Breaking Bad“ war sozusagen die Mutter der Kultserien. Die Geschichte vom braven Lehrer, der zum Crystal-Meth-Produzenten wird, zog Millionen Besucher in ihren Bann und hat nachfolgende Serienhits erst möglich gemacht. Die Handlung rund um Walter White spielt in Albuquerque im US-Bundesstaat New Mexico, dort wurde auch gedreht. Heute ist die Serie ein guter Grund, die Stadt zu besuchen – es gibt viele Touren, die zu den Locations führen. Und einige der legendären Orte – etwa das Haus von Walter White – können zumindest von außen bestaunt werden.

Broadchurch: Englands Süden

Bleibt noch Platz und Zeit, einen Geheimtipp unter den TV-Serien zu erwähnen: „Broadchurch“ ist eine Krimi-Serie mit drei Staffeln, in der es um das Leben und Sterben in einer englischen Kleinstadt geht. Die dichte Atmosphäre, fantastische Schauspieler (unter anderem Barty Crouch jr.-Darsteller David Tennant) machen die BBC-Produktion zu einem Muss für Serienfans.

West Bay in England (F: Pixabay / Kenneth CW)
West Bay in England (F: Pixabay / Kenneth CW)

Das Ganze spielt in einer Küstenstadt namens Broadchurch – die gibt es zwar nicht, das reale Vorbild aber schon: West Bay heißt der idyllische Ort an der Südküste Englands.