Für Ryanair-Flüge sollten schon ab März keine ausgedruckten Bordkarten mehr erlaubt sein, das wurde nun verschoben.
Ryanair, Europas größte Airline, wird ab 3. November 2025 Bordkarten ausschließlich in digitaler Form verfügbar machen. Wer bei Ryanair-Flügen einchecken will, soll also keine ausgedruckte Bordkarten mehr verwenden dürfen. Die Boardingpässe sollen ab dann nur noch über die myRyanair-App verfügbar sein.
Die Umstellung auf papierlose Bordkarten soll Umweltvorteile bringen: Ryanair rechnet mit einer Einsparung von rund 300 Tonnen Papierabfall pro Jahr. Passagiere sollen zur Nutzung der App motiviert werden, indem zusätzliche Services eingeführt werden, etwa Live-Updates zu Flügen und die Möglichkeit, Speisen und Getränke direkt vom Sitzplatz aus zu bestellen.
Ryanair-Flüge: Boarding nur noch mit App
Es wirkt etwas seltsam, wenn eine Fluglinie, die mit Billigflügen erheblich zum Ausstoß von Emissionen beiträgt, nun die Umwelt schützen will, indem Papier vermieden wird. Die Umstellung von Papier auf App musste außerdem verschoben werden, weil es speziell in Großbritannien Widerstand von Passagieren gegeben hatte. Schließlich verfügen nicht alle Reisende über Smartphones oder sind mit digitalen Technologien vertraut. Vor allem ältere Reisende oder Menschen aus einkommensschwachen Verhältnissen könnten benachteiligt werden. Eine größere Abhängigkeit von der Technologie birgt zudem das Risiko, dass Passagiere bei Problemen mit der App oder dem Smartphone Schwierigkeiten beim Boarding haben könnten. Reiseexperten warnen bereits vor Problemen auf Flughäfen, weil Passagiere trotzdem mit Papier-Bordkarten auftauchen – das könnte etwa Palma betreffen.
Ryanair argumentiert, dass bereits rund 80 Prozent der Passagiere ohnehin die App zum Einchecken nutzen würden; nun soll auch der Rest vom Ausdrucken der Bordkarten abgehalten werden. Dadurch könnten sie auch ihren CO2-Fußabdruck reduzieren, heißt es bei der Airline.
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