Grüner Pass = Reisefreiheit? Das steht noch nicht fest (Foto: Lukas via unsplash.com)

Der Tourismus drängt auf baldige Erleichterungen beim Reisen in Europa: Das Zauberwort dafür lautet Grüner Pass.

In Österreich ist es am 19. Mai so weit: Gastronomie, Hotellerie, Kultur, Bäder und Sportvereine dürfen wieder aufsperren. Wien hat vor kurzem in dieser Hinsicht mit den anderen Bundesländern gleichgezogen – ein nächster Schritt in Richtung Normalität.

Wie aber geht es mit dem Reisen weiter, was wird erlaubt sein? Noch gibt es in Europa nur Ankündigungen, keine konkreten Schritte. Geplant ist, dass es per 26. Juni in der ganzen EU einen Nachweis über erfolgte Impfungen, kürzlich durchgeführte Tests oder bereits durchgemachte Covid-Erkrankungen geben soll. Konkret wird das in Form des sogenannten „Grünen Passes“ sein. Dieser soll also eine Art Eintrittspass für das Reisen insgesamt, aber auch für Restaurants, Hotels, Museen und so weiter dienen.

Österreich prescht in dieser Hinsicht vor: Schon ab 19. Mai soll schrittweise dieser Grüne Pass umgesetzt werden. Und nicht nur Personen, die bereits zwei Impfungen erhalten haben (beim Johnson-Impfstoff reicht ja immer nur eine Dosis) sollen Anspruch darauf haben – auch jene Menschen, die vor mindestens 22 Tagen ihre erste Impfung bekommen haben, dürfen bereits auf „grün“ gestellt werden.

Ab dem 4. Juni folgt der zweite Schritt: Dann soll der Nachweis in Österreich in digitaler Form verfügbar sein, konkret über einen QR-Code. Diesen kann man sich im Internet herunterladen oder als Ausdruck von Gemeindeämtern oder Magistraten abholen. Das heißt, dass man den Code entweder am Handy digital abgespeichert mitführt oder eben in Papierform. Auch eine App namens „Green Check“ soll eingesetzt werden, die Angaben dazu sind aber noch recht vage.

Grüner Pass in der EU ab Ende Juni

Wie sieht es aber in Europa insgesamt aus? Ab Ende Juni soll der Grüne Pass in ganz Europa zum Einsatz kommen; die rechtlichen Bestimmungen dafür wurden im März geschaffen. Doch es ist ein Durcheinander zu befürchten, denn einige Länder wollen diesen Grünen Pass ohne Einschränkungen (und ohne großes Nachfragen) akzeptieren – das sind vor allem jene Staaten, die auf den Tourismus angewiesen sind, also etwa Griechenland, Spanien, aber auch Österreich. Andere Länder werden aber gewisse Einschränkungen aufrecht erhalten, sie könnten zum Beispiel nur Personen mit erfolgter zweiter Impfung die Einreise erlauben oder einen PCR-Test verlangen. Noch nicht geklärt ist, wie das Reisen mit Kindern funktionieren sollen – für diese wird es mangels Impfungen auch keinen Grünen Pass geben. In Israel beispielsweise ist die Einreise von Kindern heuer verboten. Solange nicht endgültige Klarheit herrscht, wird es wohl nichts mit der großen Reisefreiheit im Sommer.

Update: Wie die Tageszeitung Presse berichtet, wird in Italien ab 16. Mai die Einreise mit einem Grünen Pass („Certificato Verde“) möglich sein – nach derzeitigem Stand sind aber ein aktueller PCR-Test, zwei Impfungen oder der Nachweis einer Immunität nach erfolgter Erkrankung nötig.

Foto oben: Lukas via Unsplash

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