Europa

Europa-Tourismus weiter im Krisenmodus

Neue Zahlen zum Europa-Tourismus zeigen: Flüge kamen im Juli und August nur auf 40 Prozent des Niveaus von 2019.

Der europäische Tourismus kommt einfach nicht aus dem Corona-Tief: Neueste Zahlen beweisen, dass die internationalen (also grenzüberschreitenden) Flüge zu europäischen Destinationen im Sommer bei weitem nicht das Niveau der Jahre vor der Krise erreichten: Im Juli und August wurden gerade einmal knapp 40 Prozent der Zahlen von 2019 geschafft. Das zeigt eine Analyse von ForwardKeys, einem spanischen Datenspezialisten für die Reiseindustrie. Immerhin gab es heuer schon um rund ein Viertel mehr Europaflüge im Sommer als 2020.

Laut ForwardKeys hat sich Griechenland im Sommer als Destination am besten geschlagen, das immerhin schon fast 86 Prozent der Flüge von 2019 erreicht hat. Auf dem zweiten Platz: Zypern, gefolgt von der Türkei und (Überraschung!) Island. Die Schweiz kommt in dieser Wertung auf den 10. Rang, Österreich auf Platz 15, Deutschland liegt zwei Ränge dahinter.

Rund 71 Prozent der Flüge im Sommer kamen von Ländern innerhalb Europas – vor der Krise waren es nur rund 50 Prozent gewesen. Das beweist den Rückgang des interkontinentalen Tourismus. Das Ausbleiben von Touristen aus Staaten wie China oder den USA hat unter anderem London schwer getroffen: Die englische Hauptstadt kam im Sommer gerade einmal auf 14 Prozent der Flüge von 2019. Hingegen konnte Palma de Mallorca (rund 72 Prozent der Flüge von 2019) gut abschneiden, das liegt wohl vor allem an den deutschen Gästen. Auch Athen und Istanbul haben im Sommer noch vergleichsweise gut abgeschnitten.

Europa-Tourismus: Heraklion gewinnt

Einige Destinationen haben heuer im Sommer sogar zulegen können  – das gilt vor allem für Heraklion: Die Stadt auf Kreta wurde im diesjährigen Sommer sogar öfters angeflogen als noch 2019. Auch Antalya hat zulegen können; Thessaloniki und Ibiza haben nur leicht verloren. Laut ForwardKeys haben manche Länder auch unter den unterschiedlichen Reisewarnungen gelitten – so wurde Spanien ab Ende Juli von Deutschen gemieden und das bei Briten populäre Portugal musste wegen der geänderten Vorgaben in UK starke Einbußen hinnehmen.

Nach Ansicht von Olivier Ponti von ForwardKeys brachte der Sommer noch keine Erholung für die angeschlagene Luftfahrtindustrie. „Und die Abwesenheit der Reisende aus Regionen wie dem Fernen Osten ist ein schwer Schlag für die Tourismusindustrie in einigen europäischen Ländern.“ Im Gegenzug konnten einige Länder mehr Reisende aus dem Inland begrüßen, etwa die Kanarischen Inseln. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Trend in den nächsten Monaten entwickeln wird.

 

Foto oben: Daniel Schludi via Unsplash

Tamara Dragovic

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