Hitzewelle Cerberus in Europa Reisekompass

Die Hitzewelle Cerberus fegt derzeit über Teile Südeuropas: Griechenland, Spanien und Italien stöhnen unter extremer Hitze.

In Griechenland werden für heute, Freitag, und für das Wochenende extreme Temperaturen von bis zu 47 Grad beobachtet – darunter leidet nicht nur die einheimische Bevölkerung, sondern auch Urlauberinnen und Urlauber. Vor allem Mittelgriechenland ist betroffen. Um Personal und Besucher zu schützen, werden einige archäologische Stätten in Griechenland heute, Freitag, für mehrere Stunden geschlossen. Staatsbedienstete wurden angewiesen, im Homeoffice zu arbeiten. Das griechische Arbeitsministerium hat außerdem angeordnet, dass Mitarbeiter von Lieferservices wie beispielsweise Pizzadiensten erst nach 17 Uhr unterwegs sein dürfen.

In Granada, Spanien, wurden schon anfangs der Woche Temperaturen jenseits der 44 Grad gemessen; in Neapel in Italien waren es zur Wochenmitte auch schon mehr als 40 Grad. Weite Teile Südeuropas werden zum „Hitzedom“, wie Metereologinnen und Metereologen das ausdrücken. Dabei ist Hitze wie unter einem Dom gefangen und kann nicht weg. Das Phänomen kann mehrere Tage bestehen bleiben.

Die derzeitige Hitzewelle wurde in Italien als „Cerberus“ bezeichnet in Anlehnung an den Höllenhund. In mehreren Städten in Südeuropa wurde der Hitzenotstand ausgerufen: Menschen, vor allem ältere und kranke, sollen daheimbleiben.

Doch was steckt dahinter?

Der Hauptgrund ist die Globale Erwärmung: Forscher sind sicher, dass die globale Erwärmung, die in engem Zusammenhang mit dem durch den Menschen verursachten Klimawandel steht, die Wahrscheinlichkeit von Hitzewellen wie der aktuellen in Europa erhöht. Schon in der Vergangenheit hat Griechenland Hitzewellen mit Temperaturen von bis zu 47 Grad Celsius erlebt. Vor allem die Regelmäßigkeit, mit der nun solche Extremwetterereignisse wie Hitzewellen auftreten, ist dabei erschreckend. Forscher sind sich einig, dass das kein Zufall ist, sondern mit dem Klimawandel zusammenhängt.

WEitere Gründe für Extremwetter wie die derzeitige Hitzewelle Cerberus sind auch die zunehmende Bebauung und Verstädterung – in städtischen Gebieten kann sich Wärme leichter speichern – sowie erwärmte Meeresoberflächen sowie stabile Hochdruckgebiete wie das eben derzeit in Europa der Fall ist.

Dabei ist nicht nur Europa betroffen: In Kanada wüteten vor kurzem riesige Waldbrände, in Mexiko gab es mehr als 100 Todesopfer durch Extremhitze, in der Antarktis ist das Meereis schon im Juni auf den niedrigsten Wert gefallen, der bisher gemessen wurd.e

Gefahr von Waldbränden steigt

Die Hitzewelle wird voraussichtlich mit geringfügigen Schwankungen in den kommenden Tagen anhalten. Ab Sonntag werden zudem Nordwinde einsetzen. Aufgrund der extremen Trockenheit wird dann allerdings die Gefahr von Waldbränden hoch sein, warnt der griechische Zivilschutz. Eine Abkühlung auf die üblichen Werte für diese Jahreszeit um die 35 Grad ist laut Experten vorerst nicht absehbar. Es ist gerade die Kombination aus hohen Temperaturen, Trockenheit und starken Winden, die günstige Bedingungen für die Ausbreitung von Waldbränden schafft.

Touristinnen und Touristen wird empfohlen, auf Warnungen der Behörden zu achten und sich gegebenenfalls in Hotels oder Tourismusämtern zu erkundigen. Sonst gilt: Viel Wasser trinken, körperliche Betätigung – vor allem in den Mittagsstunden – reduzieren, auf Abkühlung achten und vor allem bei Autofahrten bzw. Aufenthalt im Auto aufpassen.

 

Foto oben: Zoltan Tasi via Unsplash 

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