Sommercard Schladming Reisekompass: Treppe ins Nichts auf dem Dachstein

Sommercard Schladming-Dachstein wirkt sich positiv auf den Tourismus abseits der Skisaison aus.

Mit dem Wintertourismus alleine wird es in Zukunft für meisten Skiorte und -regionen in absehbarer Zeit nicht mehr getan sein – das ist nicht nur wegen des Klimawandels eine Milchmädchenrechnung. Auch das geänderte Reiseverhalten, also etwa mehrere Kurzurlaube, machen es notwendig, mehr für den Sommer anzubieten. Die Region Schladming-Dachstein, die unter anderem wegen des Nightrace als Skigebiet bekannt ist, vertraut dabei auf die sogenannte „Schladming-Dachstein Sommercard“ – damit können Gäste bestimmte Angebote wie Seilbahnen oder Museen kostenlos in Anspruch nehmen. Was diese Card von ähnlichen unterscheidet, ist die Größe des Angebots und die Tatsache, dass die meisten davon tatsächlich kostenlos in Anspruch genommen werden können.

Fazit nach 10 Jahren

Erfunden wurde die Sommercard 2007, als es im Sommertourismus Einbußen gegeben hatte. „Wir waren eine der ersten Destinationen, die eine derartige Karte eingeführt haben“, sagt Maria Rettenbacher, Projektleiterin der Sommercard. Das Fazit des ersten Jahres lautete damals: Es wurden rund 430.000 Sommercard-Nächtigungen gezählt, 105.000 dieser Karten wurde ausgegeben. Seit damals hat sich das Projekt als wichtige Maßnahme herausgestellt, um auch im Sommer ausreichend Gäste anzulocken. Im Vorjahr wurden schon knapp 256.000 Card ausgestellt und mehr als eine Millionen Nächtigungen gezählt. „Nicht nur die Vermieter konnten mehr Gäste lukrieren, auch die teilnehmenden Leistungsanbieter haben sehr viel mehr Frequenz und Einnahmen“, erzählt Rettenbacher im Gespräch mit reisekompass.at. Auch Hütten, Almen, Gasthäuser und diverse Shops in der Region hätten davon profitiert.

Dachstein Goldlacken Treppe ins Nichts Dachstein © Schladming-Dachstein.at Raffalt
Dachstein Goldlacken Treppe ins Nichts Dachstein © Schladming-Dachstein.at Raffalt

 

Vermieter profitieren

Die Vermieter konnten sich aussuchen, ob sie die Schladming-Dachstein Sommercard anbieten wollen oder nicht. Seit 2007 hat sich die Zahl der Betten in diesen Partnerbetrieben von rund 10.000 auf rund 21.000 mehr als verdoppelt. Teilnehmen können die Vermieter der Region Schladming-Dachstein sowie jene der angrenzenden Forstau. Maria Rettenbacher: „Vor allem unsere Kleinvermieter sind begeistert, weil sie dem Gast vieles bieten können, ohne dass dieser für die Leistungen extra zahlen muss.“

Kosten-Nutzen-Rechnung

Rund kostenlose 100 Angebote in der Region sind in den Prospekt enthalten, das die Gäste mit der Schladming Sommercard ausgehändigt bekommen – darunter beispielsweise Berg- und Talfahrt mit der Dachsteinbahn, die für Erwachsene sonst 38 Euro kostet. Für rund 100 weitere Angebote in einer größeren Region rund um Schladming gibt es Nachlässe. Angesichts der Nebenkosten, die so manchen Urlaub zu einer unberechenbaren Angelegenheit gerade für Familien machen können, hat sich die Sommercard also als gute Idee herauskristallisiert – Ideen, wie sie Österreichs Sommertourismus sicher öfters gebrauchen könnte…

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