Sonnencremes ohne Oxybenzon

Sonnencremes mit chemischen UV-Filtern können Korallenriffs schädigen – es gibt aber Alternativen: Sonnencremes ohne Oxybenzon und Octinoxat. 

Wer seine Haut schützen möchte, wird auf Sonnencreme nicht verzichten wollen. Doch die Benutzung vieler Produkte hat negative Auswirkungen auf die Umwelt: Wie aktuelle Studien zeigen, können die chemische UV-Filter Korallenriffs und Meerestiere schädigen. Ins Visier der Wissenschaftler sind vor allem die Stoffe Oxybenzon und Octinoxat geraten. Ab dem Jahr 2021 ist die Verwendung von Sonnencremes mit diesen Inhalten auf der Insel Hawaii verboten; für die Pazifikinsel Palau gilt das Verbot bereits ab kommendem Jahr. Andere Destinationen ziehen nun nach: Key West in den Florida Keys hat vor kurzem ein Verbot ab 2021 beschlossen. Wer eine solche verbotene Creme benutzt, muss mit empfindlichen Strafen rechnen. Es ist damit zu rechnen, dass in manchen Inselstaaten schon bei der Einreise die Sonnencremes kontrolliert werden könnten.

Gefährliche Stoffe Oxybenzon, Octinoxat, Octocrylen

Was soll an diesen Stoffen so gefährlich sein? Die chemische Verbindung Oxybenzon (wer es genau wissen möchte: 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon) kann schädliche UV-Strahlen herausfiltern und wird daher in den meisten Sonnenschutzprodukten eingesetzt – vor allem bei europäischen Herstellern ist es beliebt. In Studien wurde aber herausgefunden, dass dieser Stoff die Korallen schädigen kann, indem es deren Wachstum hemmt, die Bleiche fördert und das Erbgut ruiniert.

Sonnencremes ohne Oxybenzon
Korallen können durch Sonnencremes geschädigt werden (Foto von Q.U.I auf Unsplash)

Auch auf andere Meereslebewesen kann es sich schädlich auswirken. Ein anderer Wirkstoff, Octinoxat, hat laut Wissenschaftlern ähnliche Auswirkungen – außerdem steht dieser UV-Filter seit längerem in Verdacht, sich auf den Stoffwechsel auszuwirken und allzu leicht vom Körper aufgenommen zu werden. Auch Octocrylen, ein weiterer UV-Filter, soll laut jüngsten Untersuchungen die Korallenriffs gefährden. Eine hervorragende Übersicht über UV-Filter bietet Forschungsärztin Jetske Ultee auf ihrer Seite.

Aber wenn du gar nicht im Meer badest, sondern beispielsweise in einem See oder Fluss? Auch dann sollte auf die schädlichen Cremes verzichtet werden – die Inhaltsstoffe können auch in diesen Gewässern negative Auswirkungen haben.

Alternativen zu den chemischen UV-Filtern

Welche Alternativen gibt es nun? Sicher ist, dass ein Verzicht auf Sonnencremes keine echte Alternative ist – wer sich nicht den ganzen Tag über im Schatten aufhalten möchte oder nur mit langer Kleidung am Strand liegen will, braucht eine Creme. Bei der Auswahl des Produkts für Urlaub und Garten sollte daher auf die Inhaltsstoffe geachtet werden: Ist Oxybenzon oder Octinoxat enthalten? Auch auf den Zusatz von Octocrylen sollte geachtet werden.

Wem das zu mühsam ist, für den gibt es eine gute Nachricht: Es gibt immer mehr Produkte, die ganz ohne diese schädlichen UV-Filter auskommen. Die sogenannten mineralischen Sonnencremes sind biologisch abbaubar und enthalten weder Oxybenzon noch Octinoxat. Sie enthalten stattdessen andere Stoffe auf mineralischer Basis, mit denen die schädlichen Strahlen reflektiert werden. Der Nachteil: Diese Cremes ziehen weniger gut ein und können bisweilen einen weißlichen Film auf der Haut hinterlassen. Außerdem wird empfohlen, solche Produkte nur als Creme, nicht als Spray zu verwenden – beim Aufsprühen könnten die Inhaltsstoffe wie Titanoxid eingeatmet werden, was nicht unbedingt gesund ist. Dafür sind mineralische Cremes nicht nur besser für die Meere, sondern auch für die eigene Haut.

Sonnencremes ohne Oxybenzon und Octinoxat

Wir haben uns mal umgesehen: Die folgenden Produkte sind mineralischer Natur und enthalten keinen der genannten schädlichen Stoffe:

Tipps für das Sonnenbad

Generell raten Dermatologen: Mit Sonnencremes eher sparsam umgehen, früh genug auftragen (mindestens eine halbe Stunde vor dem Sonnenbad), die pralle Mittagssonne meiden, länger im Schatten bleiben und schützende Kleidung tragen – auch beim Wassersport.

 

Autor