Im Ranking der besten Reisepässe 2022 liegen Japan und Singapur erneut voran. Deutschland folgt aber schon auf Rang 2.
Was macht einen guten Reisepass aus? Nicht Farbe oder Form sind wichtig für Reisende, sondern die Reisefreiheit, die man damit erlangt. Konkret geht es um die Möglichkeit, mit dem jeweiligen Pass in ein Land einzureisen ohne ein Visum beantragen zu müssen. Die besten Reisepässe 2022 bieten genau diese Möglichkeit und erlauben das beinahe unbeschwerte Reisen in fast allen Regionen dieser Welt.
Ermittelt werden die besten Reisepässe 2022 durch den sogenannten Henley Passport Index. Dieser wird seit 17 Jahren von der amerikanischen Beratungsfirma Henley & Partners in Zusammenarbeit mit der Luftfahrtorganisation IATA erstellt. Konkret wird die Reisefreiheit überprüft, indem für den Besitzer eines Reisepasses des jeweiligen Landes die Einreisebestimmungen bei der Reise in andere Länder ausgewertet werden. Für jedes Land, in das volljährige Besitzer „normaler“ Reisepässe (also etwa keine Diplomatenpässe) ohne Visum einreisen dürfen, gibt es einen Punkt. Das Gesamtergebnis ergibt sich damit aus der Zahl der Länder, in die man mit dem jeweiligen Pass ohne Visum einreisen darf. Insgesamt 199 Reisepässe für 227 Reiseziele wurden unter die Lupe genommen.
Das Ergebnis: Die Reisefreiheit ist für die Besitzer der besten Reisepässe 2022 nochmals größer geworden. Das ist überraschend angesichts der Einschränkungen durch die Covid-Pandemie. Allerdings wurden Einreisebeschränkungen wegen Corona nicht berücksichtigt, weil diese sind ja vorübergehend. Ganz oben stehen heuer Japan und Singapur: Wer einen Reisepass von einem dieser Länder hat, kann in 191 Staaten ohne weitere Auflagen einreisen.
Die besten Reisepässe 2022 sind demnach:
- Japan und Singapur: 191 Punkte (= in so viele Länder dürfen Besitzer dieser Reisepässe ohne Visum einreisen)
- Deutschland / Südkorea
- Finnland / Italien / Luxemburg / Spanien: 190
- Österreich / Dänemark / Frankreich / Niederlande /Schweden: 188
- Irland / Portugal: 187
- Belgien / Neuseeland / Norwegen / Schweiz / Vereinigtes Königreich / USA: 186
- Australien / Kanada / Tschechien / Griechenland / Malta: 185
- Ungarn / Polen: 183
- Litauen / Slowakei: 182
- Estland / Lettland / Slowenien: 181
Am unteren Ende der Rangliste finden sich Pakistan (31 Punkte), Syrien (29), Irak (28) und Schlusslicht Afghanistan (26 Punkte).
Das zeige die größer werdende Kluft bei der Reisefreiheit zwischen reichen und armen Ländern, heißt es in der Aussendung der Ersteller des Passport-Index. Generell sei die Einreise in anderen Länder aber in den vergangenen Jahren einfacher geworden: 2006 habe man im Schnitt noch 57 Länder ohne Visum bereisen können, 2022 sind es bereits 107 (Stand Jänner 22). Nach Ansicht von Christian H. Kaelin, Chef der oben erwähnten Henley & Partners, zählen Pässe und Visa zu den wichtigsten Instrumenten, um soziale Ungleichheiten weltweit auszugleichen. Reiche Staaten sollten entsprechend agieren, um die Einreise zu erleichtern.
Untersuchungen bestätigen, dass die Bürger armer Staaten viel mehr Auflagen beim Reisen haben. Wer noch dazu aus einem Kriegsgebiet bzw. einem zerrütteten Land kommt, darf nur in wenige Länder reisen, ohne dass es extra Auflagen gibt.
Tipp: Auf dieser Site kann das eigene Land ausgewählt werden, um das Ergebnis in Sachen Reisefreiheit anzuzeigen.
