Ungarns Tiefebene lockt mit einem eindrucksvollen Sternenhimmel, interessanter Kultur und prächtiger Natur.
Wer im Nachmittagsprogrammen diverser Fernsehsender den Film „Ich denke oft an Piroschka“ aus dem Jahr 1955 schon einmal gesehen hat, hat bewusst oder unbewusst bereits Kontakt mit der unvergleichlichen Landschaft der ungarischen Puszta gehabt. Denn der Film, der auf dem gleichnamigen Roman von Hugo Hartung basiert, spielt in genau jener Gegend Ungarns und war auch aufgrund der Landschaftsaufnahmen ein großer Erfolg.
Wer von Europas Tiefebenen spricht, kommt irgendwann auf die Puszta zu sprechen – sie ist nämlich die große Tiefebene Ungarns. Ursprünglich eine bewaldete Region, versteppte die Puszta im Laufe der Zeit und wird seit vielen Jahrhunderten von Menschen besiedelt. Übrigens: Wenn man es genau nimmt, sind ihre Ausläufer auch im Burgenland zu finden. Im Zuge der Versteppung der Gegend entwickelte sich mit zunehmender Besiedlung eine Kulturlandschaft, die mit vielen schönen Orten punktet. Wer es besonders urtypisch will, erlebt die Puszta am besten in der Gegend von Hortobágy – die typischen Brunnen sind hier ebenso zu finden wie Nomaden, die noch mit ihren Herden durch die Gegend ziehen.
Im Zuge der sogenannten Lichtverschmutzung ist einiges verloren gegangen, der vielleicht sichtbarste Verlust ist jener eines klaren Sternenhimmels bei Nacht. In Großstädten sind die Sterne kaum noch so zu bewundern, wie dies vor Jahrzehnten noch jede Nacht möglich war. Eine Ausnahme bildet der Hortobágyi Nemzeti-Nationalpark inmitten der Puszta. Im angesprochenen Nationalpark lässt sich jedenfalls der Sternenhimmel noch so erleben, wie das in früheren Jahrhunderten möglich war und so kann etwa die Milchstraße auf unglaubliche Weise erlebt werden.
Die Tiefebene lockt aber nicht nur mit kulturell attraktiven Orten und schönen Sternenhimmeln – auch andere Gegenden der Puszta stellen ein besonderes Reiseerlebnis dar. So eignen sich die zahlreichen Pferdehöfe ideal für einen Reiturlaub und auch Familien mit Kindern kommen auf den Höfen auf ihre Kosten. Zahlreiche kleine Lokale locken mit ungarischen und hausgemachten Köstlichkeiten Feinschmecker an – wer Hilfe bei der Suche nach der passenden Unterkunft oder den besten Diniermöglichkeiten braucht, wendet sich am besten an das Ungarische Fremdenverkehrsamt – leider hat dieses keine Vertretung mehr in Österreich.
Ein besonderes Highlight in punkto Erlebnisurlaub gibt es aber noch: Mit kleinen Pferdewägen kann durch die ungarische Tiefebene gefahren werden; die Natur wird damit auf romantische Weise erlebt.