Stadt an der US-Ostküste mit europäischem Flair und großer Geschichte.

Das Publikum tobt und schreit, aber es ist uns nicht ganz klar, weshalb. Auf dem Feld scheint irgendwas Dramatisches passiert zu sein. Der Sitznachbar kehrt eben mit Bier und Pommes zurück und fragt uns, was geschehen ist. Wir tun so, als würden wir ihn nicht gehört haben – was nicht schwer fällt angesichts der Geräuschkulisse. Es scheint ihn ohnehin nur am Rande zu interessieren, er widmet sich sofort mit Hingabe seiner Verpflegung. Sport in den USA ist eben stets mit Nahrungsaufnahme und einem ständigen Kommen und Gehen verbunden.

Fenway Park, Heimat der Boston Red Sox (F: SeanPavonePhoto / Bigstock.com)

Ein Besuch des Fenway Parks, der altehrwürdigen Heimstätte der Boston Red Sox, zählt zu den interessantesten Möglichkeiten, diese Stadt zu erleben. Das Stadion aus dem Jahr 1912 hat zwar nicht den Komfort anderer Arenen; es ist hier eng, gedrängt und laut. Aber dafür bietet das älteste Baseballstadion der USA, in dem heute noch gespielt wird, ein unvergleichliches Flair. Auch Baseball an sich muss man nicht bis ins Detail verstehen, um das genießen zu können. Die Begeisterung der Zuseher ist jedenfalls ansteckend.

 

Boston, die größte Stadt von Neuengland, ist generell verrückt nach Sport – sowohl aktiv als auch passiv: Neben den Red Sox gibt es auch das Eishockeyteam der Bruins und die Basketballer der Celtics, diese teilen sich den TD Garden, eine Multifunktionshalle. Und die Einwohner der Stadt sind selbst auffällig sportlich: Radfahrer, Jogger, Fußballer sind in den Parks häufig anzutreffen. Was auch daran liegen könnte, das die Anzahl der Studierenden hoch ist: Die Harvard University und das MIT (Massachusetts Institute of Technology) zählen zu den bekanntesten Bildungs- und Forschungseinrichtungen der Welt – sie liegen genau genommen nicht in Boston, sondern im angrenzenden Cambridge. Ein Besuch dort ist ebenso empfehlenswert. Und außerdem ist die Sportartikelmarke New Balance in Boston daheim – der Kauf von Sportschuhen sollte also auf dem Einkaufszettel fürs abendliche Shopping nicht fehlen.

Harvard Universität im Großraum Boston (F: eurquhart / Bigstock.com)

 

Sport und Universitäten sind zwei der Highlights von Boston, die Geschichte der Stadt ist aber die wahrscheinlich größte Attraktion: 1630 wurde Boston gegründet und zählt damit zu den ältesten Städten der USA. Für die Unabhängigkeitsbewegung war sie später einer der wichtigsten Schauplätze; hier fand 1773 beispielsweise die berühmte „Tea Party“ statt – im eigens eingerichteten Museum mit diesem Namen kann man die Schicksale und Hintergründe erfahren.

Und generell stößt man an allen Ecken und Enden auf geschichtsträchtige Plätze, Gebäude und Denkmäler, zum Beispiel bei einem Spaziergang entlang des „Freedom Trails“, auf dem man den Spuren der Unabhängigkeit folgt.

 

Acorn Street in Boston (F: Demerzel21 / Bigstock.com)

Boston ist für uns Europäer eine vergleichsweise untypische amerikanische Metropole und erinnert eher an Städte am alten Kontinent: Kleine, feine Lokale in engen Gassen, Backsteinhäuser, viel Grün, ein vergleichsweise harmloser Autoverkehr prägen die Stadt, die auch als intellektuelles Drehkreuz gilt – das beweist unter anderem die Popularität der Public Library, die stets gut besucht ist und auch für Besucher ein Fixpunkt sein sollte, alleine der interessanten Ausstellungen wegen.

 

Weitere Sehenswürdigkeiten von Boston:

Boston Common, ältester öffentliche Park in den USA.

• Gleich daneben der Public Garden mit einer Statue von George Washington.

John F. Kennedy Museum & Library: Wissenswertes über besagten US-Präsidenten.

• Beacon Hill: Stadtteil der Reichen, viele alte Gebäude und abends romantisch beleuchtet.

• North End: Ältester Stadtteil, viele gute Restaurants, vor allem Italiener.

Wissenswertes

Anreise: Flüge via London, Amsterdam, Paris oder Frankfurt, im Oktober zum Beispiel ab circa 480 Euro.

Hotels: Vier-Sterne-Häuser ab circa 140 Euro pro Zimmer und Nacht.

Hoteltipp: Lenox Hotel – zentrale Lage, große Zimmer, gutes Service

 

 

 

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