Corona-Impfung Einreise (Foto: Markus Winkler via unsplash)

Immer mehr Länder verlangen eine Corona-Impfung für eine Einreise. Doch das führt zu einem Dilemma.

Wie wäre es mit einem Kurzurlaub? In England werden ab 12. April solche „Minibreaks“ erlaubt sein und schon dürfen die Engländer von einem Urlaub am Meer träumen. Bis Ende Juni sollen überhaupt alle Beschränkungen in Großbritannien fallen, davor werden Schritt für Schritt weitere Erleichterungen möglich sein – so dürfen ab Ende März wieder Treffen von bis zu 6 Personen aus 2 Haushalten stattfinden. Der Hintergrund ist das flotte Voranschreiten der Impfungen – Stand 24. Februar wurden in Großbritannien bereits knapp 18 Millionen Menschen geimpft. Die Briten sind damit unter den Top 3 der schnellsten Länder. Es herrscht aber auch großer Druck, denn rund 120.000 Menschen sind laut Regierung an Corona gestorben.

Corona-Impfung: Großbritannien legt vor

Nach Großbritannien reisen dürfen derzeit allerdings nur jene Reisenden aus anderen Ländern, die erstens einen negativen PCR- oder Antigentest vorweisen dürfen und sich danach zweiteins in mindestens fünftägige Quarantäne (mit „Freitesten“, sonst sogar 10 Tage) begeben. Damit ist eine Reise nach Großbritannien derzeit wenig attraktiv. Wer aus einem Hochrisikogebiet kommt – in Europa wird derzeit Portugal als solches eingestuft – muss diese Quarantäne sogar in einem Hotel verbringen. Und wer bei der Einreise schummelt, könnte für bis zu zehn Jahre ins Gefängnis kommen, das wurde von der britischen Regierung um Boris Johnson zumindest mal angedroht. Eine Corona-Impfung schützt Reisende hingegen nicht vor diesen Quarantänebestimmungen.

Einreise mit Impfung

Einreise nur mit aktuellem Coronatest – das gibt es in vielen Ländern, unter anderem China (sogar Blutentnahme aus den Venen vorgeschrieben) und in den Niederlanden. Aber wie sieht es mit einer Einreise mit einer Impfung aus? Zuletzt hatte ja auch ein deutscher Reiseveranstalter angekündigt, nur noch Reisende mit Impfung in seine Clubhotels zu lassen – Reisekompass hat berichtet. Da stehen die Ländern vor einem großen Dilemma: Einerseits erlauben einige Staaten wie Georgien oder Island bereits jetzt Corona-Geimpften, dass sie ohne weitere Tests ins Land dürfen. Auch die portugiesische Insel Madeira ermöglicht Touristen mit einer nachgewiesenen Impfung oder mit dem Nachweis der Genesung nach einer bereits erfolgten Corona-Erkrankung die Einreise. Aber wird das nicht die Touristen abschrecken? Und was geschieht mit Menschen, die sich etwa aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können?

Insgesamt ist die Lage unklar und verwirrend für Reisende: Einerseits können die Bestimmungen ständig geändert werden, was die Buchung einer Reise erschwert. Und andererseits könnten Reisende aus Staaten, in denen die Impfung zögerlich und schleppend vorangeht, noch länger durch die Finger schauen. Die meisten österreichischen Urlauber beispielsweise werden nach derzeitigem Stand noch lange warten müssen, bis sie in jene Länder dürfen, wo eine Impfung vorgeschrieben wird.

Der griechische Ministerpräsident hat dennoch erneut Reiseerleichterungen für Geimpfte gefordert – dahinter steckt logischerweise der Wunsch der griechischen Wirtschaft, zumindest einen Teil der Tourismuseinnahmen zu retten. Andere Länder weigern sich (noch) gegen diese Bevorzugung von Geimpften, wohl auch deshalb, weil es mit den Impfungen so langsam vorangeht. Die Reisefreiheit ist ja ein Grundsatz der EU und zuletzt wurde Deutschland für seine Reisebeschränkungen aus Tschechien und Österreich schon heftig kritisiert.

Die große Frage ist nun: Welche Länder werden sich als nächste der Gruppe jener anschließen, die Corona-Impfungen als Voraussetzung für eine Einreise zulassen?

Foto oben: Markus Winkler on Unsplash

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